Laufberichte & News START Über mich Meine Termine Zeiten Berichte Gästebuch Links Impressum 1. mal in Roth Bilder Luis P. aus Lippstadt/Lipperode Meine Erste Langdistanz 3,8/180/42,195km Anreise am Donnerstag und Startnummernabholung Um mich ordentlich zu akklimatisieren bin ich mit meiner Frau am Donnerstags nach Roth gefahren. Ich habe im Hotel in Heideck untergekommen, ca. 8km von Schwimmstart entfernt. Freitag – Triathlonmesse und Pastaparty Danach hab wir den Tag auf der Messe verbracht. Um 18 Uhr war dann die Pasta Party und die Meute war anscheinend sehr hungrig! Es hat sich aber auch gelohnt, es gab eine riesige Auswahl an Pasta, Leberkäs mit Kartoffelsalat und Kaiserschmarrn!!! Gegen 22 Uhr war ich wieder zurück im Hotel und da die Nacht von Freitag auf Samstag die wichtigste ist, um nochmal ordentlich zu schlafen, ging ich um 23 Uhr ins Bett. Leider war ich um 6 Uhr schon wieder wach, war also nichts mit lange Ausschlafen. Samstag - letzte Koppeleinheit, letzte Vorbereitungen, Bike Check-In, Wettkampfbesprechung Danach hab ich meine Sachen sortiert und gepackt, um am Abend und am nächsten Morgen keinen Stress zu haben. Der nächste Punkt der Tagesplanung war dann der Bike Check-In in Hilpoltstein. Die Wechselzonen befinden sich nämlich nicht an der gleichen Stelle, die erste ist in Hilpoltstein und die zweite in Roth. Die Sachen für die zweite Wechselzone gibt man am Morgen des Wettkampfes ab. Danach ging es wieder zurück auf die Messe. Wettkampfbesprechung um 18Uhr Nach der Wettkampfbesprechung ging es zurück nach Heideck ins Restaurant Spaghetti essen. Um 23 Uhr war ich im Bett, so wirklich schlafen konnte ich nicht und um 2:50Uhr war ich schon wach. Sonntag - Race Day 2:50Uhr, richtig gelesen. Jetzt erst mal frühstücken so um 4Uhr, hunger hatte ich keinen, Aber ich musste ja was essen, allso drei Brötchen mit dick Nuttella, zwei Tassen Kaffee. Um 5 Uhr waren wir auf der großen Parkwiese in Hilpoltstein angekommen und kurz später waren wir am Startbereich, es war eine tolle Stimmung! Um 6.30 Uhr war der Start der Profis und ich hatte dann noch genügend Zeit mich zu erleichtern, den roten Wechselbeutel abzugeben in den ich nach dem Schwimmen meinen Neo reinpacke sowie die grüne Tasche abzugeben für die Sachen, die ich nach dem Rennen brauche. Um 7.30 Uhr stand ich angezogen im Neo am Eingang zum Schwimmeinstieg und 10 Minuten später war es dann soweit, meine Startgruppe wurde aufgerufen ins Wasser zu steigen. Get the party started!!! Nach dem Einstieg ins Wasser mussten wir noch ca. 70 Meter zur Startlinie schwimmen. Ich hab mich nicht ganz vorne eingereiht, eine große Hauerei wie es beim Schwimmstart oft ist hab ich erstmal nicht erwartet, denn je Block starteten etwa 200 Teilnehmer. Schwimmen Um Punkt 7.40 Uhr ging der Startschuss, die Leine wurde angehoben und es ging los! Mein Ziel war es die Schwimmstrecke in 1:30h zu erledigen. Ich kam einigermaßen gut in meinen Rhythmus, doch Anfangs war es schon ganz schön eng und obwohl ich größtenteils geradeaus schwamm, kreuzten dauernd andere Schwimmer meinen Weg und ein paar Ellbogen und Fußtritte gab es dann doch. Ich versuchte immer wieder im Wasserschatten eines Vordermannes zu schwimmen, was mir aber nicht sehr oft gelang. Der erste Wendepunkt war nach ca. 1450m, hier war ich ungefähr 30 Minuten unterwegs und ich sah die 1:30h machbar. Nun ging es über 1900m zurück. Hier konnte ich einige Minuten hinter einem Schwimmer im Wasserschatten schwimmen, so konnte ich Kraft sparen und das Tempo war gefühlt schneller als alleine zu schwimmen. Den größten Teil der Strecke bin ich aber ohne Wasserschatten geschwommen. So langsam kam die Brücke im Zielbereich immer näher. Ich wusste, das nach der letzten Wende noch ca. 380 Meter zu schwimmen waren, also rechnete ich damit, das ich bei der Brücke noch maximal 15 Minuten Zeit haben durfte um meine Zielzeit zu erreichen. Nach der Wende unter der Brücke hindurch, noch einmal um eine kleine Boje und schon spürte ich den Griff eines Helfers, der mich aus dem Wasser zieht. Ich schwanke etwas, bin gewohnt holprig auf den Beinen nach dem Schwimmen und nach 1:26Stunden lief ich über die erste Zeitmatte. Ich war zufrieden mit der Schwimmleistung. Wechsel 1 Die ersten Meter bin ich gegangen, doch dann konnte ich zum roten Beutel laufen, ca. 50 Meter bis zum Wechselzelt und da drin musste ich nur den Neo ausziehen und in die Tasche stecken, alles weitere habe ich am Rad erledigt. Radfahren Für den Radpart nahm ich mir nur eines vor: Locker bleiben! Ich fuhr ohne Tacho, rein nach Gefühl, in etwa so als ob es eine lange Trainingsausfahrt ist, nur mit mehr Essen, was für mehr Energie und damit auch Tempo sorgen sollte. Als Richtwert habe ich mir eine Zeit um 6:00 gesetzt um danach locker in meinen 5. Marathon starten zu können. Im Gegensatz zum Lippstätter Flachland hatte Roth ungefähr 1400 Höhenmeter, die im Nachhinein gesehen allerdings sehr gut verteilt waren und nur an 3-4 Stellen war es etwas härter. Es galt 2 Runden zu machen, die erste Stunde bin ich richtig locker gefahren, die Beine fühlten sich gut an. Die ersten Kilometer zum einrollen gingen auch erstmal bergab. Der erste Kracher war dann bei Kilometer 35 in Greding. Das ist Fieser Buckel da mit ca.10% Steigung. Immer wieder waren Stimmungsnester mit etlichen Zuschauern an der Strecke. Der Hammer überhaupt allerdings war am Solarer Berg ungefähr bei Kilometer 65. Mit einer rechtskurve geht es „rein“ in den Anstieg und vor mir bildete sich ein Schauspiel das ich zwar schon aus YouTube Filmen kannte, aber das war noch tausendmal krasser! Ein Zuschauerspalier bildete sich, so eng das nur ein Radfahrer durchpasste, mit mindestens 5 Zuschauerreihen links und rechts. Es war laut, eng, das Adrenalin stieg und der Wahnsinn dauerte einen knappen Kilometer. In Hilpoltstein und Roth war natürlich eine Menge los am Straßenrand. Zur Wechselzone ging es auch nochmal leicht bergab, die letzte Rechtskurve und kurz danach musste ich schon vom rad absteigen. Wechsel 2 Vom Rad abgestiegen, wurde es mir schon von einem Helfer abgenommen und ich lief zu den Wechselbeuteln. Als ich den Beutel hatte lief ich zum Wechselzelt, stieg über eine Bierbank und schon war eine Helferin da, die mir behilflich war. Der Wechsel lief gut. Laufen - mein 5. Marathon Vom Gefühl her war ich deutlich länger in der Wechselzone, aber ein Zeitgefühl hat man ja nicht wirklich im Wettkampf. Zum Laufen startete ich meine Uhr, hier wollte ich immer sehen können, was für ein Tempo ich lief. Ich hatte mir ja für die Langdistanz eine Zeit als Ziel gesetzt unter 4 Stunden, hat leider nicht ganz gepasst 4:15 ist es geworden. Nach 3km war man an der Lände angelangt, hier war gute Stimmung von den Zuschauern. Die ersten 10 Kilometer hatte ich in unter 55 Minuten erledigt. Alle 2 bis maximal 3 Kilometer kam ein Verpflegungsstand. Hier nahm ich mir immer 2 Schwämme, goß sie mir über den Kopf, kühlte meine Arme und den Nacken und trank dann einen oder zwei Becher Wasser. Alle 5 Kilometer nahm ich ein Gel zu mir, nach mehr hatte ich kein Verlangen, weder Kraftnoch Hungermäßig. Nach 10 Kilometer ging es dann vom Kanal weg und ein Stückchen Bergab. „ohje, wenn es da runter geht, geht es auch hier wieder hoch“. Die erste Wende sollte dann nach 12,5km. Nun ging es wieder zurück wo ich herkam und somit auch bald zum ersten Anstieg zurück zum Kanal hoch. Der Anstieg war zu dem Zeitpunkt natürlich nicht sehr hilfreich und hat mich ein wenig aus dem guten Tempo rausgeworfen, danach konnte ich das Tempo nicht mehr ganz so hoch halten. Auf Höhe der Halbmarathonmarke ging es kurz weg vom Kanal und gleich wieder drauf in Richtung Eckersmühlen. Vom Kanal weg ging es dann nach und durch Eckersmühlen und zum Wendepunkt hin ging es dann erstmal leicht abschüssig durch den Wald und dann ging es bergan auf Asphalt Richtung Wendepunkt. Es folgt Kilometer 30 und dann ging es wieder links in den Wald rein. Es ging nochmal durch Eckersmühlen hindurch und dann zurück zum Kanal, der jetzt zum Glück im Schatten lag. Ich konnte auf dem Kanal komplett durchlaufen, einzig an den Versorgungsstellen habe ich mir weiterhin etwas Zeit gelassen. Nach ca. 36 Kilometer ging es dann zum letzten mal weg vom Kanal „ab nach Hause“ dachte ich mir nur noch. Kilometer 39 in Roth ist erreicht und nun folgt noch ein richtig schwerer 40. Kilometer. Dieser ging durch die Rother Innenstadt. Auf Kopfsteinpflaster ging es erst hinab, dann am Markplatz eine recht enge Kurve die ich recht weit außen im Watschelschritt laufen musste und danach ging es, ebenfalls auf Kopfsteinpflaster wieder nach oben, das war echt hart. Dann war aber Kilometer 40 erreicht und es war nicht mehr weit! Jetzt war mir klar, das ich es schaffen werde und ich freute mich nun sehr auf den Zieleinlauf. 300 Meter bevor es ins Stadion ging erkannte ich genau wo ich bin und was jetzt gleich kommt. Die Zuschauer mehrten sich wieder, links und rechts kamen immer mehr und ich konnte nicht anders als einfach zu grinsen, es war ein so geiles Gefühl! Jeglicher Schmerz war vergessen, ich lief auf den roten Teppich und wusste dass es in ca. 200 Metern vorbei sein würde. Ich habe sowas noch nie erlebt und es die Emotionen kochten! Ich musste mich auf den letzten Metern echt zusammenreissen um nicht loszuheulen vor lauter Freude, die Backen haben schon richtig angefangen zu zittern! Der Zieleinlauf war viel zu kurz! Es war so schön und so viele Menschen auf einmal, das konnte ich gar nicht alles erblicken. Dann war es soweit, ich lief auf die Ziellinie zu. Ein kurzer Blick auf die Uhr „oh, ich wollte unter 12 Stunden reinkommen 11:53:43 ist es geworden. Es war geschafft! Ich konnte es noch gar nicht so richtig begreifen. Dank an alle Unterstützer, allen voran meiner Frau!!! PS. Ich habe mich schon wieder für Roth 2014 angemeldet